Von den Grundlagen der Ordenslehre und Arbeit
Menschen sind fehlbar, und Menschen sind wir alle, egal was wir empfinden, was wir fühlen, wie wir uns sehen. Wir sind Menschen durch unsere Geburt, durch die Anteile unserer Seele in und durch die Welt, auf der wir im Körper eines Menschen geboren werden.
In dem Ausbildungsweg der Druiden verändern wir uns durch unsere Entscheidungen. Durch unser Lernen erlangen wir andere Ebenen der Bewusstheit. Ich sage nicht Bessere. Ich sage Andere.
Jede Ebene des Bewusstseins hat ihre eigenen und typischen Herausforderungen.
Jede Ebene der Schöpfung ihre eigenen universellen Gesetze.
Nur eines zieht sich aus meiner subjektiven Sicht durch das ganze Wirken der Menschen, der Schamanen und der Druiden, durch das Leben eines jeden Wesens. Die Übereinstimmung von Absicht (geäußert durch das Wort, wenn das Wesen der Sprache fähig ist (jeder Sprache)) und Handeln.
In der Reife des Wesens liegt die Annahme der Konsequenz in ihren Wirkungen, oder eben das Verleugnen der Konsequenz.
Im Orden hat das für die Mitglieder besondere Bedeutungen. Der Orden ist kein Kegelverein, er ist eine Lerngemeinschaft die sich in besonnener und besonderer Weise der Übereinstimmung von Wort und Handeln und der Annahme der daraus entstehenden Konsequenzen verpflichtet.
Damit nun auch für jene eine klare Linie entsteht, die es nachvollziehbar macht, wie im Orden die Handhabung dieser Lehr- und Lerngrundlage aussieht, halte ich diese hier für Interessierte und Lernwillige sowie für Kritiker fest.
Im Orden wird kein Eid, kein Wort, keine Verpflichtung gefordert.
Wer im Orden sein Wort gibt, hält dieses Wort unter allen Umständen,
Durch eigenes Handeln und eigene Tätigkeit, durch einen Avatar, der für Ihn sein Wort erfüllt, durch eine Ersatzhandlung, die Andere in die Lage versetzt, das Wort für den Wortgeber ohne Zusatzaufwand oder Schaden zu erfüllen.
Wer sein Wort glaubt nicht halten zu können, kann um Rückgabe des Wortes oder Entlassung aus dem Wort bitten, die meistens gewährt wird, weil wir im 21. Jahrhundert leben und uns klar ist, dass nicht Jeder das Wesen des druidisch wirkenden Wortes in der Gänze erfasst hat.
Wer ohne Verknüpfung mit anderem Handeln (zum Beispiel Niederlegung einer Funktion im Orden, oder einer Aufgabe) um die Rückgabe seines Wortes bittet, und es für denjenigen tragbar ist, der auf diese Aussage gebaut hat, gibt er dieses Wort zurück.
Wer sein Wort nicht als erfüllbar sieht, aber einen Ausgleich bietet, der andere in sein Wort ohne eigenen Schaden eintreten lässt, wird aus seinem Wort entlassen.
Wer um Entlassung aus seinem Wort bittet, aber gleichzeitig ohne Alternativen aus dem Orden ausscheidet, oder eine Funktion niederlegt, kann NICHT aus dem Wort entlassen werden. Er hat sein Wort so schon gebrochen.
Wir sind möglicherweise damit nicht gesellschaftskonform, und wir fordern die Einhaltung von einem frei und freiwillig gegebenen Wort auch ein. Das hat für uns im Orden einen existentiellen Stellenwert, denn der Bestand, der Ausbau und die Organisation des Ordenshauses, der Vereinsziele und die Umsetzung der in den Vereinszielen steckenden Ausbildung erfordert das Eintreten für das eigene Wort.
Wir sehen in jedem gegebenen Wort die gleiche Bindungskraft, die aus dem Vertragsrecht in Deutschland oder auch aus dem Handelsrecht sich herleitet und Grundlagen eines jeden wirtschaftlichen Miteinanders unserer Gesellschaft sind. Es ist heute eine Mode geworden, Verträge anzufechten, nicht einzuhalten oder wieder rückgängig machen zu wollen.
Dies können wir verstehen. Deshalb regeln wir dies in unserer Vereinssatzung, die frei lesbar jedem offen steht. Deshalb formulieren wir in der Gästelektion „Wort“, die allen Gästen die Möglichkeit eines Abgleiches vom Verstehen eines Wortes, seinem Ursprung und seiner Bedeutung gibt, diese Regeln zum Wort klar und in Abstimmung mit jedem einzelnen Gast.
Wir geben ein Wort nicht zurück. Wir setzen alles in Bewegung, um jedes Wort mit Leben und Gewicht zu füllen, das vom Orden oder im Orden gegeben wird. Dafür stehen die gewählten Mandatsträger des Lordrates (Vereinsvorstandes) ebenso wie die Hainleiter oder die Sonderfunktionsträger des Ordens mit all Ihren Fähigkeiten und Handeln ein.
Die Grundlage der Schöpfung an sich ist das Wort, so glauben Viele von uns. Die Grundlage des Zusammenlebens sind Gesetze, die in Worten ausgedrückt sind. Die Grundlage der zwischenmenschlichen Aufgaben sind die Worte, die zwischen den Menschen gegeben werden. Sie zu halten betrachten viele hier als ehrhaft. Und das ist es was wir in der Übereinstimmung von Wort und Handeln finden.
Ein Ehrbegriff, der uns selbst als Richtschnur, und jedem Nichtmitglied als klare Leitlinie womit er bei uns rechnen kann, dient.
In diesem Sinne des Wortes,
dankend für die Achtung und das Verstehen eines Begriffes,
der heute nicht mehr in aller Munde ist, obschon er in aller Leben wirkt.
Sir Thomas Marc
Merlynn des ddraig goch y yvys avalach