Unsere Esel im November 2022

Es war ein harter Monat für die Versorgung unserer Esel. Zu Anfang hatten diejenigen, die mit den Tieren arbeiten und sie versorgen knapp zwei Wochen einen akuten Covid-Infekt. Wie im Monatsbericht geschrieben: „Je nachdem wer gerade fit genug war, geradeaus schauen und laufen konnte, ging zu den Eseln zum Füttern, Putzen, Ausmisten. Bisher alltägliche Dinge wie Hufe auskratzen wurden zu einer erschöpfenden Arbeit, die den ganzen Tag brauchte. Sich zu bücken und einen Huf anzuheben führte schnell zu Schwindel, Schweißausbrüchen und Luftnot. Eine Schubkarre mit Mist zu schieben fühlte sich so schwer an wie einen halben Elefanten zu transportieren. „
Wir beschränkten uns in der Versorgung auf das absolut Notwendigste und ließen das Bürsten auch mal ausfallen. Erst nach und nach wurden wir wieder belastbarer.
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Unsere Esel im Oktober 2022

War es in eurer Region im September plötzlich auch noch einmal so richtig grün? Hier in Biedershausen sind die verdorrten Gräser durch die ergiebigen Regenfälle regelrecht aus dem Boden geschossen. Das war ein Graswachstum, wie wir es sonst nur im Frühjahr sehen. Für uns und unsere Esel war das richtig klasse. Wir hatten schon besorgt auf unsere Finanzen geschaut, weil wir noch in keinem Jahr bereits so früh damit anfangen mussten, unseren Eseln große Mengen Heu zuzufüttern. Müssen wir noch anmerken, dass auch das Heu teurer geworden ist, da sich das Wickelnetz für die Ballen erheblich verteuert hat? Dank der nachgewachsenen Weide konnten wir aber die Bande Anfang Oktober noch einmal auf eine unserer Sommerweiden stellen. Hurra!
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Unsere Esel im September 2022

Den September haben unsere Esel damit eingeläutet, all unsere Planungen gründlich über den Haufen zu werfen.
Was war passiert? Nun, „eigentlich“ wollten wir die kleine Herde noch weiter auf der großen, aber inzwischen abgegrasten Talweide lassen. Dort ist besonders viel Platz zum Austoben, was allen unseren Eseln gut tut und natürlich besonders unsere zwei Jungs, Kalimero und Kyan ordentlich auslastet.  Dorthin wollten wir ihnen dann täglich Heu bringen. Parallel dazu standen zuerst Renovierungsarbeiten an unserem Ordenshaus an. Erst anschließend wollten wir eine weitere Weide neu einzäunen um danach die Esel dorthin umziehen zu lassen.
Das hat nicht geklappt…

Weil, tja, weil sie nämlich plötzlich quasi vor der Tür standen! „Unsere Esel im September 2022“ weiterlesen

Unsere Esel im August 2022

 

Unsere Esel sind weiterhin auf der riesigen Sommerweide. Warum wir sie riesig nennen? Nun, wir haben die direkt daneben liegende Weide noch dazu bekommen. Einen zweiten Heuschnitt wird es in diesem Jahr nicht mehr geben und das bisschen Grün, das dort noch wächst ist genau richtig für unser Langohren.

Die große Sommerweide zu nutzen war in den vergangenen Jahren bezüglich der Maßnahmen gegen Fliegen immer recht anstrengend. In der Nähe liegen zwei Teiche und jegliches beißendes und stechendes Insektenvolk scheint sich dort sehr wohl zu fühlen. Dort haben wir die größten Pferdebremsen gesehen, denen wir jemals begegnet sind. Die bewegen sogar uns zur Flucht!

Unsere Vereinskasse gibt es nicht her, die stabilen und hochwertigen Bremsen- und Fliegenfallen mit schwarzem Ball zu kaufen (Tabanus-Trap), wie sie in vielen Reitanlagen verwendet werden. Zudem würden wir mindestens drei davon benötigen. Also haben wir Alternativen ausprobiert: „Unsere Esel im August 2022“ weiterlesen

Unsere Esel im Juli 2022

Der Juli stand unter der Überschrift: „Heiß, Trocken, Fliegen“

Das heiße, trockene Wetter ist für unsere Esel absolut ideal. Dieses Klima entspricht der Herkunft der Langohren aus den Geröllwüsten Nordafrikas. Unsere Weiden sind nun mehr braun als grün, auch das ist für die Esel gut.


Die meisten bei uns in Deutschland gehaltenen Esel, egal welcher Größe, sind häufig zu dick. Unser sattes grünes Gras bietet ihnen viel zu viele Nährstoffe. Mit unseren Großeseln haben wir zum Glück nicht so große Probleme, da sie schlechtere Futterverwerter sind als die mittelgroßen oder kleinen Exemplare. Dennoch würden auch Poitou-Esel auf einer fetten grünen Pferdeweide sehr schnell an Hufrehe erkranken.
Vielen Eselbesitzern ist gar nicht bewusst, dass sie ihre Tiere zu fett füttern. Das Bild des kleinen, rundlichen und niedlichen Esels erscheint den meisten Menschen doch völlig richtig. Jedoch sollte ein gesunder Esel in etwa so aussehen wie ein mageres Pferd: Die Rippenansätze sollten möglichst sichtbar sein und Beckenknochen und Brustbein knochig wirken. Dann hat ein Esel die richtige Figur. Alles darüber hinaus schädigt seine Gesundheit, belastet Bänder, Sehnen und Hufe. Unsere Stuten haben übrigens deutlich runde Bäuche, doch liegt das an ihren Trächtigkeiten und nicht an der Fütterung. „Unsere Esel im Juli 2022“ weiterlesen

Unsere Esel im Juni 2022

Wie erhofft, war es für uns ein ruhiger Esel-Monat. Unsere Bande stand auf der großen Weide und schwitzte vor sich hin. Doch wir schwitzten noch mehr, wenn wir zu ihnen gingen um sie zu bürsten und die Hufe zu reinigen.
Gegen Ende des Monats holten wir die beiden jungen Wallache wieder hoch zu uns ans Haus. Einmal, um so mehr mit ihnen arbeiten zu können und außerdem, um den Großen etwas Ruhe zu gönnen. Diese waren nämlich zwischenzeitlich vom „Jungvolk“ sehr genervt. Man könnte aus Sicht unserer älteren Esel den Monat auch betiteln mit:

„Kalimero und Kyan – gemeinsam sind sie unausstehlich“. 😉

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Unsere Esel im Mai 2022

Es ist soweit: Unsere Esel durften auf die Sommerweide umziehen!


Mitte Mai haben wir sie von der Hausweide auf die erste grüne Wiese umgestellt. All unsere Weiden sind voll von diversen Kräutern, Sträuchern, Brennnesseln und Disteln. Für kleine oder mittlere Esel wären sie schon zu gehaltvoll, aber für unsere großen Poitou sind sie genau richtig.

Ihr sechs Meter langes Sommerzelt steht ihnen als Schutz zur Verfügung. Nach unseren Umbauten am Zelt, bei denen alle metallenen Standbeine durch stabile Holzpfosten ersetzt wurden, hält dieser Unterstand auch problemlos Windböen und stärkere Gewitter aus.
Voller Begeisterung standen unsere Esel bis zum Bauch in leckerem Futter. Alle waren von der neuen Freiheit so begeistert, dass wir anfänglich noch nicht einmal Strom am Zaun anschalten mussten. Wer würde schon freiwillig eine solche tolle Weide verlassen wollen?
Wir können uns nun erstmal ein wenig erholen, bevor wir wieder mehr Zeit in die Grundreinigung des Stalles und den Umbau der Winterweide stecken müssen. „Unsere Esel im Mai 2022“ weiterlesen

Unsere Esel im April 2022

Heute dreht sich (fast) alles um Kyan.
Ihr erinnert euch sicher: Er musste in die Pferdeklinik nach Ludwigshafen zur Kastration da einer seiner Hoden im Leistenkanal saß. Das erforderte eine größere Operation. Kalimero sollte ihn begleiten, denn ein Esel alleine unter Pferden, das funktioniert einfach nicht. Was wir richtig toll finden: Pferdekliniken in unserer Nähe bieten von sich aus an, dass ein Begleitesel kostenlos mitkommen kann.

Da unsere Jungs noch nie zuvor in einem Hänger waren, hat uns ein freundlicher Nachbar seinen alten Viehanhänger zum Üben geliehen. Wir stellten diesen mitten in unseren Paddock, mit der offenen Klappe in Richtung Stallausgang. Dann platzierten wir Stroh, Heu und Wasser darin. Beide Fohlen sind schon beim ersten Versuch zwar langsam, aber ganz ruhig und vertrauensvoll mit uns hinein marschiert.
Grundsätzliche gilt: Wenn man einen Plan hat und dieser Plan hat mit Eseln zu tun, dann sollte man ihn ggf. sehr flexibel umstricken können. Das hatten wir schon gelernt…

Wir planten also, bei dem herrlichen Wetter alle Esel gemeinsam als Herde Tag und Nacht auf der Weide zu lassen. Als Entspannung vor der anstrengenden Klinikwoche.
Am folgenden Montag wurde Altesse überraschend rossig. Wir erwischten sie und Kyan in einer Situation, die absolut vermuten ließ, dass Kyan nun kein Fohlen mehr ist, sondern ein junger Hengst, dessen Instinkte voll funktionsfähig sind.
Wir mussten die Esel also direkt trennen. Zum Glück ließ er sich von uns noch führen. Als Ergebnis hatten wir dann aber einen jungen Hengst, der mit seinem sehnsüchtigen Tröten die halbe Nacht lang das Dorf unterhielt. Nun fieberten wir dem Termin in der Klinik natürlich erst recht entgegen. Denn so ein unerfahrener Großeselhengst bringt es durchaus fertig, sich selbst und uns ernstlich zu gefährden wenn die Hormone vollständig das Denken dominieren. Dem möchten wir vorbeugen. „Unsere Esel im April 2022“ weiterlesen

Unsere Esel im März 2022

Endlich geht der Winter zu Ende! Hinter uns liegen ein paar wundervolle, sonnige Tage mit trockenem Wetter. Die Hufe unserer Esel hatten Zeit sich zu regenerieren und fast alle gesundheitlichen Probleme sind gelöst.
Fionns Hautentzündung ist abgeheilt, Altesses Abszess hat sich am Kronenrand geöffnet und heilt nun aus, Soupline kommt prima mit ihren neuen Hufschuhen klar und auch Danas Huf ist wieder in Ordnung. Hurra!

Wir hatten versprochen, in diesem Beitrag genauer auf die Ursachen und Lösungen für Hufprobleme bei unseren Eseln einzugehen.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, selbst Esel zu halten, sollte deren Anspruch an den Untergrund gleich im Voraus mit einplanen. Wenn der Auslauf trocken ist, kann viel Arbeit und vor allem viel Geld für Behandlungen, Mittelchen und Tierarztkosten gespart werden.

Es ist klipp und klar zu sagen, dass unsere lieben Zottel in unseren Breitengraden Exoten sind. Der Esel an sich stammt aus Ägypten, die Poitou-Esel wurden in Südfrankreich domestiziert. Dort haben sie auch heute noch deutlich weniger Probleme mit den Hufen. Dies liegt daran, dass der Boden dort stark kalkhaltig ist. Kalk hält die Hufe trocken und desinfiziert sie gleichzeitig, so dass sich in den Rissen und Rillen des aufgeweichten Hufhornes keine Bakterien in größeren Mengen ausbreiten können. Bakterien lösen das Horn auf, wandern immer tiefer in den Huf hinein, bis sie schließlich im lebenden Gewebe landen. Die Zersetzungsprozesse führen in den Hufen zu Schmerzen, weil für die entstehende Entzündungsflüssigkeit zwischen der harten Hufwand und der Sohle wenig Platz ist. Stellt euch vor, ihr habt eine Blutblase unter dem Fingernagel und müsstet auf diesem Finger herum laufen.

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Die Esel im Februar 2022

Eselbericht

In diesem Monat könnten wir unseren Eselstall leider auch unser „Lazarett“ nennen.

Es ist etwas frustrierend: Kaum hatten wir es geschafft einen beginnenden Hufabszess bei Fionn mit Sauerkraut-Verbänden in den Griff zu bekommen, entdeckten wir an der Innenseite seine Schenkel große Schrunden, kahle Stellen und eitrige Flächen. Er ist schon immer sehr empfindlich mit der Haut und der erste uns bekannte Poitou-Esel mit einem Sommerekzem. Nun scheint er sich eine bakterielle Infektion, eine sogenannte Regen-Räude eingefangen zu haben, die wir behandeln müssen. Wie gut, dass wir unsere großen Zottel täglich bürsten! Ließen wir das Fell so verzottelt, wie bei den französischen Verwandten, hätten wir die Infektion sicher erst viel später bemerkt.



Durch die ständige Nässe werden die Hufe pflegeintensiver und es folgte Altesse mit einem Abszess im rechten Vorderhuf. Unsere Maya macht die Ausbildung zur Hufpflegerin und so konnten wir den Abszess selbst finden, frei schneiden und auch gleich behandeln.
Nur wenige Tage vorher war Altesse mit einer Hornhautverletzung am Auge von der Weide gekommen. Eine weißliche Verfärbung im Gewebe, wo sie sich vermutlich an einem Ast verletzt hat. Zusätzlich zu ihrer täglichen Behandlung mit dem TENS-Gerät bekommt sie nun mehrmals täglich Augensalbe und besondere Hufhygiene wegen des Abszesses. Immerhin hilft ihr der Reizstrom sehr. Die Hinterbeine bewegen sich wieder viel flüssiger und die Rückenverspannungen sind besser.
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