Der Spurenfinder

Buchtipp (und Hörbuchtipp)

Der Spurenfinder von Marc-Uwe, Johanna und Luise Kling

Buchbeschreibung bei Amazon:
»Elos von Bergen war der berühmteste Spurensucher der Verlorenen Provinzen. Er war es, der das Rätsel des Obelisken von Tarnok löste. Er brachte der Gräfin von Oberlinden ihren Greifen zurück. Er fing den Traummörder von Altschwanenberg. Wobei Elos sich nie selbst als Spurensucher bezeichnet hätte. Elos von Bergen war Spurenfinder. Er beliebte zu sagen: Spuren suchen kann ja jeder. Auf das Finden kommt es an.«

Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen die drei nun seit einigen Jahren in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort arbeitet Elos – sehr zum Leidwesen der Kinder, die sich in dem Kaff unsäglich langweilen – an der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann geschieht ausgerechnet in Friedhofen ein rätselhafter Mord, der den Spurenfinder in den verzwicktesten Fall seines Lebens hineinzieht. Und wenn er glaubt, seine Kinder würden derweil zu Hause bleiben und Däumchen drehen, täuscht er sich gewaltig.
Rezension: “Der Spurenfinder” ist ein Werk von Marc-Uwe Kling und seinen 12-jährigen Zwillingstöchtern, Johanna und Luise. Dieses Buch ist eine Mischung aus Fantasy, Krimi und Komödie, die sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene ansprechend ist.

Die Welt, die in diesem Buch beschrieben wird, ist reich an Fantasie, und der scheinbar einfache Kriminalfall komplex und überraschend. Was besonders hervorsticht, ist die Fähigkeit der Klings, jedem Charakter eine lebendige Persönlichkeit zu verleihen. Die Hauptfiguren, Elos und seine Zwillinge, sind schnell sympathisch. Ihre intelligenten Dialoge, ihr altersgerechtes Verhalten und Sprechen sowie die vielen kleinen Details machen dieses Buch zu etwas Besonderem.

Marc-Uwe Kling betont die Bedeutung von Eigenheiten bei Menschen und zeigt meiner Meinung nach, dass gerade diese Besonderheiten Menschen zu einzigartigen Persönlichkeiten machen. Seine Fantasywelt kommt ohne Kitsch und Einhörner aus, sondern ist „fabulierend“ im eigentlich Sinn. Die Gespräche zwischen Vater und Kindern sind berührend und zeigen eine liebevolle Beziehung, die den Kindern dennoch genug Freiheit lässt, sich selbst zu entdecken und zu entwickeln. Die Kinder können vom Vater kritisiert werden, ohne dass ihre Person infrage gestellt wird. Elos vermittelt den Zwillingen einen wertvollen Moralkodex, in dem Fehler erlaubt sind, Konsequenzen getragen werden müssen, aber Wiedergutmachung wichtiger ist als Strafe.

Das Hörbuch, das vom Autor selbst gelesen wird, ist ein besonderes Vergnügen, da er alles genau so betont, wie er es gemeint hat. An vielen Stellen werden die früheren Abenteuer von Elos von Bergen erwähnt, was die Hoffnung weckt, dass es noch weitere Bücher mit diesem Familientrio geben wird. Schließlich endet alles mit einem richtigen Cliffhanger.

Birgit