Fionn und Kyan (liegend)
Strohpellets für den Winterstall
Anfang November haben wir 975 Kilogramm Strohpellets besorgt. Mit einem geliehenen Transporter unserer Nachbarn fuhren wir zum Händler. Dort wurde die Palette direkt in den Transporter geladen. Zu Hause mussten wir dann die Pellets mit viel Muskelkraft in den Stall bringen.
Wer uns schon länger folgt, weiß, dass unser Winterstall aus zwei Bereichen mit einem großen Paddock dazwischen besteht. In beiden Bereichen haben wir Eseltoiletten angelegt, die wir vorher gereinigt und dann mit Strohpellets aufgefüllt haben. Unter das Material haben wir Wasser mit effektiven Mikroorganismen gemischt, die den Boden verbessern. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese säuerliche “Kompostsuppe” die Einstreu schneller kompostieren lässt und den Geruch mindert.
Die Einstreu hat noch weitere Vorteile. Das Ausmisten ist deutlich einfacher und es fällt viel weniger Mist an als bei der klassischen Stroheinstreu. Außerdem trocknen die Pellets die Hufe der Esel stark aus, was bei dem regnerischen Wetter ideal ist.
Die Eseltoiletten reinigen wir fast wie Katzenklos. Mit einer speziellen Gabel zum Aufnehmen von Pferdeäpfeln gabeln wir die Äppel auf und schütteln sie, um die trockene Einstreu wieder herunterrieseln zu lassen. Nasse Stellen stechen wir aus und werfen sie an den Rand, wo sie trocknen können. Trockene Streu wird vom Rand wieder in die Mitte gezogen. So ist der tägliche Verlust an Einstreu relativ gering.
Zum Vergleich: Bei Einstreu mit Stroh liegt die tägliche Schubkarrenmenge bei neun bis zehn. Bei Strohpellets mit etwas Stroh werden es drei bis vier.
Ein besonderer Tipp von uns für das schnelle Abmisten glatter Flächen wie Beton oder Paddockmatten ohne Tretschicht: Eine Schneeschaufel mit Metallkante. Damit haben wir den Bereich zwischen beiden Ställen ruckzuck abgeschoben und sauber.
Die Winterweide
Auf unserer Winterweide verwenden wir verschiedene Arten von Paddockmatten, je nachdem, was wir uns von unseren Spendengeldern leisten können. Das Herzstück unserer Winterweide ist ein großes Weidezelt, das acht Meter lang und 3,5 Meter breit ist. Am hinteren Ende des Zeltes befindet sich unsere beheizte Selbsttränke, die vor dem eisigen Wind geschützt ist. Um den Boden des Zeltes trocken und stabil zu halten, haben wir mehr als die Hälfte davon mit alten Gummistallmatten ausgelegt, die wir schon vor der Anschaffung der Esel gekauft hatten. Diese Matten haben eine Nut-und Feder Verbindung und ein Münzprofil, sind aber an vielen Stellen beschädigt und weniger elastisch geworden. Da sie aber groß und schwer sind, eignen sie sich immer noch gut, um den Zeltboden trocken zu halten und eine gute Trittstabilität zu bieten.
Im Außenbereich haben wir einen Bereich von etwa 20 Quadratmetern mit Puzzlematten belegt, die wir geschenkt bekommen haben. Diese Matten haben Löcher und sind auf einen Untergrund aus Trennvlies und Kies gelegt. Darüber haben wir eine Schicht aus Sand verteilt, um die Matten zu bedecken. Unterhalb des Zeltes haben wir etwa zehn Quadratmeter mit Paddockmatten von Sagustu ausgelegt, die direkt in den Schlamm gelegt werden können, ohne einen Unterbau zu benötigen. Diese Matten sind sehr schwer, robust und nicht ganz einfach zusammenzustecken. Wir haben sie in die bevorzugte Pinkelecke unserer Esel gelegt und mit viel Schotter aufgefüllt. Für den Rest der Fläche verwenden wir die LG400 Paddockplatten von Land-Grid, die ebenfalls auf ein Trennvlies gelegt und mit Schotter und Sand bedeckt wurden.
Zusammen mit einem Apfelbaum und einem Holunder bietet die Winterweide unseren Eseln knapp 100 Quadratmeter Platz. Der Winterstall ist etwas kleiner und hat etwa siebzig Quadratmeter. Die Esel können zwischen beiden Bereichen über eine Betonrampe und einen befestigten Weg hin und her laufen. Unterhalb der Winterweide gibt es noch zwei weitere Weidestücke, die wir den Eseln abwechselnd zur Verfügung stellen, wenn der Boden trocken oder gefroren ist und nicht zertreten wird. Das eine Weidestück ist etwa 100 Quadratmeter groß, das andere ungefähr 200 Quadratmeter. Auf beiden Weiden stehen Obstbäume, die den Eseln Äste zum Schubbern und Knabbern bieten. Wenn es mal richtig schneit oder der Boden tief gefroren ist, können die Esel sogar noch mehr Platz nutzen, nämlich fast einen halben Hektar. Dann können sie das Gras unter dem Schnee nicht zertrampeln und wir lassen sie auf die angrenzende Koppel.